Für Kinder ist ein Trancezustand völlig normal, weil sie sich vielfach am Tage beim Spiel darin befinden. Diese so genannte Alltagstrance lässt sich auch für medizinische Zwecke nutzen, um die Zahnbehandlung für die kleinen Patienten so angenehm wie möglich zu gestalten. In unserer Zahnarztpraxis in Heinsberg nutzen wir verschiedenen Techniken, um Kinder in Trance zu halten und von der Zahnbehandlung abzulenken:
Für alle unsere Instrumente und Handlungen verwenden wir ausschließlich positive Begriffe: So „putzen“ und „streicheln“ wir die Zähne oder „machen sie sauber“. Selbst wenn ein Kind sagt: „Das ist ja ein Bohrer!“, bleiben wir bei der angstfreien Bezeichnung und sagen: „Das ist ein Putzer“. Bereits nach kurzer Zeit wird diese Umformulierung von den Kindern akzeptiert. Wesentlich dabei ist, dass diese Sprache nicht nur im Sinne einer Übersetzung gesprochen, sondern auch gedacht wird.
Wir erklären jeden Schritt der Behandlung vorab unter Verwendung oben genannter Formulierungen. Dabei legen wir gemeinsam das Behandlungsziel fest und gehen nur soweit, wie es das Kind zulässt. So wird beispielsweise das „Putzen“ oder das „Herausnehmen“ eines Zahnes vereinbart. Unser Anspruch als Kinderzahnarzt ist, eine schmerzfreie Behandlung zu erreichen und dass das Kind so wenig wie möglich davon mitbekommt. Dazu erzählen wir Geschichten, mit denen wir die Kinder von der Zahnbehandlung fortführen. Für Erwachsene klingen die Sprache und die Erzählungen selbst mitunter etwas konfus oder „wirr“. Das ist beabsichtigt und Teil der so genannten Konfusionstechnik, eine der wirksamsten Methoden, um Ihr Kind in Trance zu halten.
Zusätzlich halten wir mit Ihrem Kind während der gesamten Behandlung liebevoll Körperkontakt. Die Berührungstechniken geben dem Kind ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Außerdem lösen manche Griffe Trance aus oder vertiefen sie.
Während der Behandlung gibt es immer wieder Momente, in denen das Kind etwas spürt. Wir umschreiben diese Empfindung ganz bewusst mit „Kitzeln“ oder „Zwicken“ und vermeiden „Schmerz“. Sie als Eltern sollten diese Bezeichnungen im Sinne des Behandlungserfolgs übernehmen. Selbstverständlich sollte auch unterlassen werden, Ihr Kind, wenn es sich nach der Behandlung bereits wieder gut fühlt, mit der Frage „Hat es weh getan?“ an ein ungutes Gefühl zu erinnern.
Wir verwenden nach der eigentlichen Zahnbehandlung einige Zeit dazu, um das Kind in einen noch besseren Gefühlszustand zu bringen. Unsere Absicht ist es, Ihrem Kind zu ermöglichen, positive Erfahrungen beim Kinderzahnarzt zu sammeln. Verstärken Sie diesen Eindruck, indem Sie Ihr Kind loben, wie toll es alles gemacht hat.
Halten Sie sich bitte auch vor Augen, dass unser Ziel die Sanierung der Zähne verbunden mit einem angenehmen Erlebnis des Behandlungsablaufes ist. So können Sie unsere Hypnoseleistung einerseits am Behandlungsergebnis beurteilen, andererseits an dem positiven Eindruck, den wir bei Ihrem Kind hinterlassen haben.
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