Für Eltern haben wir aus unserer praktischen Erfahrung in unserer Zahnarztpraxis zehn Tipps zusammengestellt, wie Sie Ihr Kind optimal auf den Zahnarztbesuch vorbereiten und währenddessen begleiten können:
Mit dem Mund lässt sich so viel anstellen: lachen, sprechen, singen, pfeifen, küssen und essen! Ihr Kind sollte sich bewusst sein, dass es einen Mund und Zähne darin hat. Es ist ganz normal, sich mit diesem Bereich zu beschäftigen und ihn anderen Menschen zugänglich zu machen.
Wecken Sie die Neugierde Ihres Kindes auf das kommende Erlebnis: den Besuch beim Kinderzahnarzt. Gestalten Sie den Behandlungstag frei von Belastungen, und sorgen Sie dafür, dass Sie und Ihr Kind ausgeruht sind. Je weniger Aufhebens Sie um den Kinderzahnarzt machen, desto besser.
Als Eltern sollten Sie sich selbst nur positiv über Ihre Erfahrungen beim Zahnarzt äußern. Fehlen Ihnen angenehme Erfahrungen, sollten Sie lieber nichts sagen. Vermeiden Sie außerdem beruhigend gemeinte Formulierungen wie: „Du brauchst keine Angst zu haben, es tut bestimmt nicht weh“. Unser Unterbewusstes kennt keine Verneinungen, und Ihr Kind versteht daher: „Du musst Angst haben, es tut bestimmt weh.“ Sollte Ihr Kind fragen, ob eine Zahnbehandlung schmerzhaft ist, empfehlen wir als Antwort: „Die meisten Kinder sagen, es würde kitzeln“.
Trotz aller Vorbereitungen bleibt ein Besuch beim Kinderzahnarzt für Ihr Kind neu und ungewohnt. Deshalb gehen wir schrittweise vor, um Ihr Kind behutsam an die Behandlung heranzuführen. Haben Sie bitte Geduld, auch wenn sich eine Behandlung über mehrere Sitzungen erstrecken sollte.
Bei der Behandlung setzen wir spezielle Entspannungstechniken ein. So erzählen wir Geschichten, mit denen wir die Kinder von der Zahnbehandlung fortführen. Auch wenn für Erwachsene unsere Sprache und die Erzählungen manchmal etwas „wirr“ klingen, ist diese so genannte Konfusionstechnik eine der wirksamsten Methoden, um Ihr Kind in einen angenehmen Zustand zu bringen.
Bitte stellen Sie auf keinen Fall Belohnungsgeschenke in Aussicht. Insbesondere Dinge, die sich Ihr Kind möglicherweise sehr wünscht, setzen es bei der Behandlung zu stark unter Druck. Das erschwert uns als Kinderzahnarzt die Zusammenarbeit erheblich.
Schimpfen Sie bitte auf keinen Fall vor, während oder nach der Behandlung mit Ihrem Kind. Stattdessen sollten Sie loben – aber nur für das, was es wirklich gut gemacht hat. Auch dann, wenn das nur eine winzige Kleinigkeit gewesen sein sollte.
Nur durch eine gute Zusammenarbeit zwischen Eltern und dem Team der Zahnarztpraxis ist eine erfolgreiche und angenehme Behandlung möglich. Sie sollten bitte eher im Hintergrund bleiben und uns die Führung Ihres Kindes überlassen. Vermeiden Sie es in jedem Fall, an das Kind gerichtete Fragen zu beantworten. Sollte Ihnen während einer Behandlung dennoch irgendetwas missfallen, sprechen Sie uns in jedem Fall bitte erst hinterher darauf an. Optimalerweise sollte das in Abwesenheit des Kindes geschehen.
Bis zu einem Alter von fünf bis sechs Jahren ist die Anwesenheit einer Bezugsperson sinnvoll, mehr als eine Begleitperson ist allerdings zu viel. Ab etwa sechs bis sieben Jahren sind Kinder für den Zugang eines Therapeuten wesentlich offener, wenn sie sich eigenständig entfalten können. Wir empfehlen daher, dass die Eltern sich stark im Hintergrund halten oder während der Behandlung im Wartezimmer bleiben.
Ein zentraler Punkt ist Ihre eigene Einstellung: Sollte für Sie selbst der Zahnarztbesuch unangenehm oder gar mit Angstgefühlen behaftet sein, übertragen Sie das mit großer Wahrscheinlichkeit auf Ihr Kind. In solchen Fällen empfehlen wir dringend zu prüfen, ob Ihre Anwesenheit im Behandlungsraum eine wirkliche Hilfe für Ihr Kind ist.